Fehlertoleranz bei logischen Laufwerken

Unter Express-Konfiguration - Übersicht in der ACU-Hilfe erhalten Sie weitere Informationen zu Links und Benutzeroberflächen, die für alle Links der Express-Konfiguration gelten.

In den folgenden Bildschirmen werden einige leicht verständliche Fragen gestellt, damit der RAID-Typ für die logischen Laufwerke auf dem Controller eingerichtet werden kann. Am Schluss haben Sie die Möglichkeit, Ihre Angaben vor dem Speichern zu überprüfen und zu ändern.

In diesem Bildschirm werden Sie zur Angabe der gewünschten Fehlertoleranz aufgefordert. Folgende RAID-Optionen stehen zur Verfügung:

RAID 0 - Keine Fehlertoleranz
Dieses Optionsfeld ermöglicht höchste Kapazität und Leistung ohne Datenschutz. RAID 0 bietet Datenverteilung ohne Fehlertoleranz. Bei Aktivierung dieser Option für ein beliebiges logisches Laufwerk kommt es für dieses logische Laufwerk zu einem Datenverlust, wenn ein physisches Laufwerk ausfällt.

Da jedoch keine Kapazität des logischen Laufwerks für redundante Daten verwendet wird, bietet diese Methode höchste Verarbeitungsgeschwindigkeit und Kapazität. Sie können die Option "RAID 0" für Laufwerke aktivieren, für die hohe Kapazität und Geschwindigkeit erforderlich sind, die jedoch kein Sicherheitsrisiko darstellen.

RAID 1+0 - Laufwerksspiegelung
Diese Option bietet die beste Kombination aus Datenschutz und Leistung. RAID 1+0 (Laufwerksspiegelung) erstellt Fehlertoleranz durch Speichern von doppelten Datensätzen auf einem Laufwerkspaar. Für RAID 1+0 muss eine gerade Anzahl Laufwerke verwendet werden. Dies ist die aufwändigste Fehlertoleranzmethode, da 50 Prozent der Laufwerkskapazität erforderlich sind, um die redundanten Daten zu speichern. RAID 1+0 verteilt zunächst die Daten über die Hälfte der Festplatten und spiegelt dann diese Daten auf die andere Hälfte.

Bei Ausfall eines physischen Laufwerks stellt das gespiegelte Laufwerk eine Sicherungskopie der Dateien zur Verfügung, und normale Systemoperationen werden nicht unterbrochen. Für die Spiegelungsfunktion werden mindestens zwei Laufwerke benötigt. Bei einer Konfiguration mit mehreren Laufwerken (vier oder mehr) kann durch die Spiegelung der gleichzeitige Ausfall mehrerer Laufwerke überbrückt werden (vorausgesetzt, die ausgefallenen Laufwerke werden nicht aufeinander gespiegelt.)

RAID 5 - Verteilter Datenschutz
Diese Option bietet die beste Kombination aus Datenschutz und nutzbarer Kapazität. RAID 5 speichert Paritätsdaten auf allen physischen Laufwerken im Array und ermöglicht mehr simultane Leseoperationen und eine höhere Leistung als Datenschutz (RAID 4). Bei einem Laufwerksausfall verwendet der Controller die Paritätsdaten und die Daten auf den übrigen Laufwerken, um die Daten von dem ausgefallenen Laufwerk zu rekonstruieren. Das System arbeitet mit leicht reduzierter Leistung weiter, bis Sie das ausgefallene Laufwerk ersetzen.

RAID 5 erfordert ein Array mit mindestens drei physischen Laufwerken. Wie viel Kapazität eines logischen Laufwerks für Fehlertoleranz verwendet wird, hängt von der Anzahl der physischen Laufwerke im Array ab. In einem Array mit drei physischen Laufwerken werden beispielsweise 33 Prozent der gesamten Speicherkapazität der logischen Laufwerke für Paritätsdaten verwendet. Bei einer Konfiguration mit 14 Laufwerken sind es nur 7 Prozent.

RAID ADG - Erweiterter Datenschutz
Dieses Optionsfeld steht nur zur Verfügung, wenn der Controller einen Enabler enthält. RAID ADG ist die Fehlertoleranzmethode, die den höchsten Grad an Datenschutz bietet. Sie gleicht RAID 5 darin, dass Paritätsdaten über alle Laufwerke im Array verteilt werden. In RAID ADG werden jedoch mehrere separate Gruppen von Paritätsdaten verwendet, und die Kapazität mehrerer Laufwerke wird für die Speicherung der Paritätsdaten verwendet. Der gleichzeitige Ausfall mehrerer Laufwerke wird daher in RAID ADG toleriert, wohingegen RAID 4 und RAID 5 nur den Ausfall von einem Laufwerk verkraften können. RAID ADG-Konfigurationen haben eine höhere Fehlertoleranz als RAID 1+0-Konfigurationen, da in RAID 1+0-Konfigurationen die Möglichkeit besteht, dass zwei aufeinander gespiegelte Laufwerke gleichzeitig ausfallen.

Die Leistung bei Lesevorgängen von RAID ADG gleicht der von RAID 5, da alle Laufwerke Leseoperationen unterstützen können. Die Leistung bei Schreibvorgängen ist jedoch geringer als die von RAID 5, da die Paritätsdaten auf mehreren Laufwerken aktualisiert werden müssen. Die Leistung verringert sich weiter.

RAID ADG erfordert ein Array mit mindestens 2+P physischen Laufwerken, wobei P die Anzahl der Laufwerke darstellt, die für die Speicherung von Paritätsdaten verwendet werden; in der Regel ist P = 2. Der Prozentsatz der gesamten Laufwerkskapazität, die für die Fehlertoleranz verwendet wird, ist gleich der Anzahl der Laufwerke, die für die Paritätsdaten verwendet werden, geteilt durch die gesamte Anzahl der physischen Laufwerke. Zum Beispiel werden in einem Array mit fünf physischen Laufwerken, das zwei Paritätslaufwerke hat, 40 Prozent der gesamten Speicherkapazität der logischen Laufwerke für Fehlertoleranz verwendet. Bei einer Konfiguration mit 14 Laufwerken, die ebenfalls zwei Paritätslaufwerke enthält, werden nur 14 Prozent der Speicherkapazität für Fehlertoleranz verwendet.

Hinweis: Manche Controller unterstützen diese Option nicht. In diesem Fall steht die Option RAID ADG (Erweiterter Datenschutz) auf diesem Bildschirm nicht zur Verfügung.

RAID 4 - Datenschutz
RAID 4 ist eine Methode, die Datenzuverlässigkeit gewährleistet und nur einen geringen Prozentsatz der Speicherkapazität der logischen Laufwerke verwendet. Ein angegebenes einzelnes physisches Laufwerk enthält Paritätsdaten. Bei einem Laufwerksausfall verwendet der Controller die Daten auf dem Paritätslaufwerk und die Daten auf den übrigen Laufwerken, um die Daten von dem ausgefallenen Laufwerk zu rekonstruieren. Dadurch kann das System mit leicht reduzierter Leistung weiterarbeiten, bis Sie das Laufwerk ersetzen.

RAID 4 benötigt mindestens drei physische Laufwerke (zwei Datenlaufwerke und ein Paritätslaufwerk) in einem Array. Wie viel Kapazität eines logischen Laufwerks für Fehlertoleranz verwendet wird, hängt von der Anzahl der physischen Laufwerke im Array ab. In einem Array mit drei physischen Laufwerken werden beispielsweise 33 Prozent der gesamten Speicherkapazität der logischen Laufwerke für Fehlertoleranz verwendet. Bei einer Konfiguration mit 14 Laufwerken sind es nur 7 Prozent.

Einige neue Controller oder Firmware-Versionen unterstützen diese Option möglicherweise nicht mehr. In diesem Fall steht die Option RAID 4 (Datenschutz) nicht zur Verfügung.